Das Passionsspiel beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und erzählt die Passionsgeschichte über das Abendmahl hin bis zur Kreuzigung und endet mit der Auferstehung.
Das Passionsspiel ist in elf Szenen unterteilt. Die Szenen 1 bis 5 bilden den ersten Teil, der am Nachmittag beginnt. Nach einer dreistündigen Pause folgen am Abend die Szenen 6 bis 11.
Das Passionsspiel beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und erzählt die Passionsgeschichte über das Abendmahl hin bis zur Kreuzigung und endet mit der Auferstehung. Jeder Szene ist ein Auftritt des Chores mit einem lebenden Bild (Tableau vivant – Darstellung von Gemälden durch lebende Personen) voran gestellt. Die Lebenden Bilder sind betrachtend-deutende, von Orchester und Chor begleitete, typologische Bezüge zum Alten Testament. Als Andachtsbilder bieten sie Raum zum Innehalten und zur Reflexion.
Obwohl das Spiel nur die letzten Tage im Leben Jesu darstellt, geht es uns um das Ganze des Evangeliums, insbesondere um die Botschaft Jesu und sein Menschenbild. Im Vordergrund steht der Aufruf Jesu zur radikalen Umkehr und seine Hinwendung zu jedem einzelnen Menschen. Jesus tritt in einem von Rom beherrschten Israel auf, in einer Welt, die von sozialen Gegensätzen, von Unterdrückung und Ausbeutung geprägt war. Jede aufkommende Unruhe wurde von Pilatus im Keim erstickt. Die Menschen sehnten sich nach der Befreiung von der römischen Herrschaft und hofften auf den Messias. In dieser Welt spricht Jesus von einem uneingeschränkten Gebot der Nächstenliebe, das alle umfasst, den Sklaven gleichermaßen wie den Unterdrücker. Jesu Aufforderung zu radikalem Umdenken, ist die Aufforderung, Hass und Gegenhass, Gewalt und Gegengewalt zu beenden.
Es wird gezeigt, dass Jesus fest in seiner jüdischen Tradition verwurzelt war. Zu den Priestern spricht er als gläubiger Jude. Er stimmt das „Sch’ma Israel“ an, das „ Höre, Israel! Der Herr, unser Gott´, ist der Herr allein!“ und er ermahnt die Priester, denen es vorrangig um die Einhaltung der religiösen Rituale und Vorschriften geht, mit den Worten: „Ihr lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben.“
Für uns ist Jesus ein streitbarer junger Jude, der für seine Botschaft, die bis heute Gültigkeit hat, ans Kreuz geschlagen wurde. Wir wollen einen Jesus zeigen, der mit unglaublicher Konsequenz für den Glauben an seinen Gott, der der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs ist, einsteht.
Teil I
Vorspiel: Gelübdebild
Lebendes Bild: Die Vertreibung aus dem Paradies
I. Vorstellung: Einzug in Jerusalem
Lebendes Bild: Die Unterdrückung der Israeliten
II. Vorstellung: Jesus in Bethanien
Lebendes Bild: Der Tanz um das Goldene Kalb
III. Vorstellung: Vertreibung der Händler aus dem Tempel –Pilatus und Kaiphas
Lebendes Bild: Israels Zug durch das Rotes Meer
IV. Vorstellung: Der Hohe Rat - Judas vor Kaiphas
Lebendes Bild: Der brennende Dornbusch
V. Vorstellung: Abendmahl
VI. Vorstellung: Jesus am Ölberg – Gefangennahme
(Ende Teil I: ca. dreistündige Pause)
Teil II
Lebendes Bild: Daniel in der Löwengrube
Lebendes Bild: Hiob
VII. Vorstellung: Jesus vor Annas/Kaiphas
Lebendes Bild: Kain und Abel
VIII Vorstellung: Verspottung – Die Reue des Petrus- Judas fordert Jesus zurück – Judas Verzweiflung
Lebendes Bild: Moses vor dem Pharao
XI. Vorstellung: Jesus vor Pilatus/Herodes - Geißelung
Lebendes Bild: Josefs Traum
X. Vorstellung: Jesu Verurteilung durch Pilatus
Lebendes Bild: Isaaks Opfer
Lebendes Bild: Die Eherne Schlange
XI. Vorstellung: Kreuzweg – Kreuzigung
XII. Vorstellung: Am Grab